willkür rocks!
ich für meinen teil mag weder züchtigung noch strafen. ich will auch nicht erziehen sondern erwarte, dass mein gegenüber bereits eine erziehung genossen hat - und in der lage ist, das umzusetzen. "formen" wäre in meinen augen eine bessere formulierung als "erziehen", aber auch das nur in grenzen: ich will den menschen ja nicht grundlegend verändern. das fände ich falsch. aber gewisse punkte ein wenig mehr an die oberfläche zu befördern, ermutigen und "motivieren" für manches unterstützt hingegen eine persönliche entwicklung. und entwickeln wollen wir uns doch alle (hoffentlich), denn ohne entwicklung wäre es nur stillstand. und das klingt für mich nicht erstrebenswert.
wenn ich aber strafe, dann bestrafe ich damit auch immer ein stück weit mich selbst. eine strafe tut weh, nicht nur physisch sondern auf vielen ebenen, daher ist für mich eine strafe nichts, was ich provozierend hervorrufen würde. im gegenteil: ich erwarte von meinem gegenüber, dass sie versucht, in meinem sinne zu handeln: eigenständig, denkend, fürsorgend, dass sie versucht, sich in mich und meine entscheidungsfindung hineinzufinden. der wille und die absicht dazu ist dabei für mich entscheidender als eventuelle kleine abweichungen vom möglichen oder (von mir) gewünschten ergebnis, das ich mir vorgestellt hätte.
regeln mag ich auch nicht sonderlich. zumindest nicht wenn die regeln zum selbstzweck werden: ich mache mich doch nicht zum sklaven meiner eigenen regeln und bin dann nur noch beschäftigt, deren einhaltung zu überwachen... das wäre für mich lediglich lästig aber hat mit lust nichts zu tun. daher stelle ich nicht mehr als eine handvoll regeln auf. alles andere sind dann eher dinge, die ich als "normal" in einer solchen konstellation emfpinde, da braucht es keine regeln und keine überwachung solcher.
um den gedanklichen bogen zurückzufinden:
ich handle sehr gerne aus willkür! im sm-kontext wie auch aus der dominanz heraus fast ausschließlich. schließlich geht es dabei um meine lust, und die lässt sich nur bedingt planen. ich liebe es schmerz zuzufügen, und ich liebe es die reaktionen darauf wahrzunehmen. das kann lust ihrerseits sein, aber es kann ebenso ihre grenzen ankratzen. "strafen" und "züchtigen" sind für mich nicht positiv besetzt, daher vermeide ich das wenn möglich. und jeden erstbesten "grund" zu nutzen, um bestrafen zu "dürfen", wäre für mich eine absurdität: ich handle,
weil ich es will, und nicht weil ich ihr gerade das wort oder die handlung so im mund umdrehe, dass es mir als entschuldigung (vor wem eigentlich?
) dienen würde.