Was mich irritiert ist der...in meinen Augen...etwas "provozierende Tonfall" der:
"Das ist Aufgabe des Dom."-Verfechter.
Es ist RICHTIG, dass es die Aufgabe des Doms ist.
Es ist verantwortungsvoll, rollengerecht und logisch, dass der aktive Part das erfragt.
ABER:
Es ist eben nicht so, dass der aktive Part, der es nicht erfragt verantwortungslos, nicht rollengerecht oder unlogisch handelt...
Auch das ist eben...richtig...
Für beide Seiten gibt es logische Argumentationen und ein tatsächliches richtig oder falsch gibt es nicht.
Oder...doch...
Denn da "richtig" und "falsch", selbst "wahr" und "gelogen" und die zugrunde liegende Moral...immer nur ein künstliches Konstrukt sind, dass auf verschiedenen Ebenen immer wieder neu erfunden und definiert und festgelegt werden - und damit individuell sind - gibt es das sehr wohl...aber nicht global, sondern als individuelle Sichtweise.
Ich kann absolut logisch, folgerichtig und korrekt argumentieren das es in der Verantwortung des dominanten Parts liegt indem ich sage:
"Ich bin es doch der es wissen muss, also muss ich auch erfragen was ich wissen muss um das zu machen was mir vorschwebt oder sagen zu können das wir nicht kompatibel genug sind, weil ihre gesundheitlichen Grenzen nicht dem nötigem entsprechen das ich bräuchte.
Ich bin es doch, der sie führen und leiten soll, der ihr viel abverlangt und der dabei immer über sie wachen muss.
Ich muss doch wissen wie weit ich gehen kann, damit ich rechtzeitig abbreche."
Allerdings - lässt sich ebenso logisch, folgerichtig und korrekt argumentieren das es in der Verantwortung des passiven Parts liegt das zu kommunizieren weil:
"Ich habe die Angewohnheit mich nur mit Frauen zu Daten die alt genug sind um sich mit mir Daten zu dürfen und alt genug, das ich mich mit ihnen Daten darf.
Sie sind geistig dazu in der Lage zu wissen das sie sich auf BDSM einlassen - weil das von vornherein klar ist - und das BDSM kein Ponyhof ist ist auch jeder davon klar - weil das jeder weiß und die wissen was ich machen will, weil sie wissen worauf ich stehe.
Also ist es ihre Pflicht mich zu informieren wenn sie eine Einschränkung haben - so viel Selbstverantwortung muss da sein, das sie die Zähne auseinander bekommt und das kommunizieren kann, weil wenn sie nicht so viel Selbstverantwortung hat - dann ist sie eh nix für mich."
Mir widerstreben tatsächlich beide Varianten.
Beide Varianten klingen für mich so...Einbahnstraßenmäßig.
Und Einbahnstraße hat nichts mit meiner Art der Kommunikation zu tun.
Gar nichts.
Es liegt WEDER in der alleinigen Verantwortung des aktiven Parts NOCH in der des passiven Parts sowas zu erfragen oder zu erwähnen - es liegt in BEIDER Verantwortung.
Kommunikation kann nur klappen wenn sich alle daran beteiligen.
Wenn ich was weiß - dann sag ichs.
Wenn ich was wissen muss - dann frag ich.
Wenn jemand etwas weiß und es nicht sagt - dann kann es nicht die Aufgabe des anderen sein es herauszukitzeln.
Wenn B weiß das A sie würgen will und B weiß das sie verstopfte Arterien hat - und das nicht von sich aus sagt...dann kann es nicht die Aufgabe von A sein das zu erfragen über ein:
"Ich steh total drauf jemanden zu würgen."
hinaus.
Es besteht jedoch keine Pflicht dazu, dass B alle ihre Einschränkungen erwähnt, wenn die nicht mal ne Rolle spielen...
Es interessiert z.b. niemanden ob sie ein Gebiss hat, wenn keine Ohrfeigen, Beißstöcke oder Knebel verwendet werden sollen.
SOLL sowas aber passieren - dann ist diese Information wichtig...
Kommunikation lebt von der Beteiligung - und "ausfragen und antworten" ist KEINE Beteiligung...
Deshalb sehe ich die Verantwortung eben nicht auf einer bestimmten Seite - sondern auf beiden Seiten gleich verteilt...